08.08.2014

Robert Crais – Gesetz des Todes

(«The First Rule», G. P. Putnam’s Sons, New York, 2010)

Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bürger

2014, Heyne, 412 Seiten

***1/2


Der erste Satz
Frank Meyer klappte seinen Computer zu, als die früh einsetzende winterliche Dunkelheit sein Haus in Westwood, Kalifornien, nahe dem Campus der UCLA in Dämmerlicht tauchte.

Das Buch
Erfreulich, dass letztes Jahr die Übersetzung der Bücher von Robert Crais – durch den versierten, kompetenten und stilsicheren Jürgen Bürger – wieder aufgenommen wurde, auch wenn die deutschen Fassungen nun nicht in der Originalreihenfolge kommen. Crais zählt mit seiner Serie um Elvis Cole und Joe Pike zu den wichtigsten Autoren der hartgesottenen Noir-Schule in der Tradition von Hammett, Chandler & Co. «Gesetz des Todes» bedient jedoch nicht das klassische Privatdetektivgenre. Anders als in den frühen Romanen der Serie steht hier nicht Elvis Cole, sondern sein Partner Joe Pike, Ex-Söldner und Mann fürs Grobe, im Vordergrund. Einer «seiner Jungs» aus der Söldnertruppe aus früheren Tagen, der inzwischen längst ein bürgerliches Familien- leben geführt hat, wird mit seiner ganzen Familie und dem Kindermädchen umgebracht. Pike will die Täter finden. Und er will sie finden, bevor sie der Polizei in die Hände fallen. Auch wenn er den alten Kumpel Frank viele Jahre nicht mehr gesehen hat. Daraus entwickelt sich eine knallharte, actionreiche Geschichte. Auch wenn andere Romane der Serie mehr Tiefe haben, sorgen auch hier, wie immer bei Crais, vor allem auch die coolen Dialoge und der trockene Humor für Lesespass.

Der Autor
Robert Crais, *1953 in Independence, Louisiana, studierte Maschinenbau. Mit 23 ging er nach Hollywood, wo er zunächst als Dreh- buchautor fürs Fernsehen arbeitete (unter anderem für Serien wie «Hill Street Blues», «Quincy», «Cagney & Lacey» und «Miami Vice»). 1987 veröffentlichte er seinen ersten Roman «The Monkey’s Raincoat» (auf Deutsch 1989 als «Die gefährlichen Wege des Elvis Cole» bei Bastei-Lübbe). Die Elvis-Cole/Joe-Pike-Serie umfasst inzwischen 15 Romane, 7 davon sind bis 2004 auch auf Deutsch erschienen; 2013 erschien dann «Strasse des Todes» (im Original: «Taken», 2012). Von den vier Nicht-Cole/Pike-Romanen sind zwei auf Deutsch erschienen. Crais’ Werke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Er lebt in Santa Monica, Kalifornien.

Der letzte Satz
«Pike. P-I-K-E.»



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